FrauenBerufsZentrum Tirol feiert 10. Geburtstag

Zwei Frauen sitzen bei einem Gespräch an einem Tisch

Etwa 3.000 Frauen wurden in zehn Jahren in den Tiroler FrauenBerufsZentren beraten und beim beruflichen Um- oder Wiedereinstieg begleitet. © Frauen* im Brennpunkt

Das FrauenBerufsZentrum Tirol ist eine erfolgreiche Kooperation zwischen dem AMS und dem Verein Frauen* im Brennpunkt. Jede Frau, die beim AMS gemeldet ist, kann freiwillig und kostenfrei die Beratung des FrauenBerufsZentrums  für einen beruflichen Um- oder Wiedereinstieg in Anspruch nehmen. Auch in der Stadt Imst befindet sich eine Beratungsstelle in der Industriezone 32 (im FMZ Imst).


Ich dachte, dass ich wegen einer Kleinigkeit zu euch komme, und dann konnte ich so viel mitnehmen. Ich bin begeistert!“ So beschreibt eine Klientin ihre Erfahrung im FrauenBerufsZentrum Tirol, welches in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Etwa 3.000 Frauen wurden in dieser Zeit in den Beratungsstellen in acht Tiroler Bezirken beraten und beim beruflichen Um- oder Wiedereinstieg begleitet. Der Bedarf ist anhaltend hoch, und das Bewusstsein für frauenspezifische Anliegen im Berufsalltag wächst.

Kooperation zwischen AMS und Frauen* im Brennpunkt

Nachdem das AMS schon in mehreren Bundesländern erfolgreich FrauenBerufsZentren implementiert hatte, folgte im Jahr 2014 das erste Pilotprojekt dieser Art in Tirol. Als Trägerorganisation wurde dafür Frauen* im Brennpunkt gewonnen, die alle FrauenBerufsZentren in Nordtirol bis heute durchführt. Ziel der Beratung war von Anfang an die Absicherung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen durch Aus- und Weiterbildung, Wissensvermittlung rund um Themen wie Pension, Arbeitsrechte und Gehaltsverhandlungen sowie die konkrete Planung der eigenen beruflichen Laufbahn. Der ganzheitliche und kompetenzorientierte Ansatz, orientiert an den individuellen Bedürfnissen der Frau, garantierte einen niederschwelligen Einstieg in die Beratung. Jede Frau, die beim AMS gemeldet ist, kann freiwillig und kostenfrei die Beratung des FrauenBerufsZentrums in Anspruch nehmen. Die Zuweisung erfolgt direkt über die AMS-Beratung.

Nachdem die Testphase mit einer Beratungsstelle in Innsbruck großen Anklang fand, wurde im Jahr 2015 rasch der Ausbau vorangetrieben: Es folgten neben der individuellen Laufbahnberatung das Angebot von mehrwöchigen Gruppen-Workshops. Hier liegt neben dem Bewerbungstraining der Fokus auf dem Empowerment der Frauen und die Vorbereitung auf einen beruflichen Um- oder Wiedereinstieg. Weitere Beratungsstellen wurden in Wörgl, Schwaz und in den folgenden Jahren auch in Landeck, Imst, Reutte und Kitzbühel eröffnet. Bereits im Jahr 2015 erhielten 337 Frauen ein Erstgespräch, wovon 232 Frauen eine weiterführende Beratung zur Berufsorientierung oder Karriereplanung mit einer Beraterin in Anspruch nahmen. 

Weiterentwicklung mit dem Wandel der Zeit

Das Team an Beraterinnen wuchs von anfangs einer Person auf zwischenzeitlich bis zu zwölf Beraterinnen an. Dieser Höchststand war während der Corona-Pandemie zu verzeichnen, als die Arbeitslosenzahlen besonders hoch waren, vor allem bei Frauen. Die Jahre der Pandemie waren zudem auch im FrauenBerufsZentrum ein Treiber für die Digitalisierung. Beratungen wurden nach Möglichkeit telefonisch oder per Video-Call angeboten, und auch die Vermittlung von digitalen Kompetenzen für den Berufsalltag rückten sowohl in den Workshops als auch in speziellen Digitaltrainings im Einzelsetting in den Fokus. Derzeit sind neun Beraterinnen und eine Digitaltrainerin für das FrauenBerufsZentrum in Tirol im Einsatz. 

Jede Beratung zielt darauf ab, den Frauen finanzielle Unabhängigkeit und einen selbstbestimmten Lebensweg zu ermöglichen. Das ist das Um und Auf, um in Partnerschaften nicht in Abhängigkeiten zu geraten“, so Claudia Birnbaum, Geschäftsführerin von Frauen* im Brennpunkt. „Diese Entwicklung ist nicht zuletzt dem Arbeitsmarktservice zu verdanken, welches neben der raschen Vermittlung auf den Arbeitsmarkt auch Beratungsphasen ermöglicht, die einen langfristigen und nachhaltigen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben fördern.“

(Quelle: Presseaussendung: Frauen* im Brennpunkt)